Ost-SPD-Mitbegründer Weißgerber warnt Gabriel vor Linksruck

Ein "unverantwortliches" und "schändliches" Spiel mit der Macht hält Gunter Weißgerber, der Mitbegründer der Ost-SPD, frühere SPD-Bundestagsabgeordnete und Redner für die Sozialdemokraten auf den legendären Leipziger Montags-Demonstrationen der jetzigen SPD-Führung wegen deren Koalitionsöffnung zur Linkspartei vor.

Leipzig (dts Nachrichtenagentur) - In einem Brief an SPD-Chef Sigmar Gabriel, der der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) vorliegt, warnt Weißgerber: "In ihrer Not, ein Wahlergebnis nicht annehmen zu wollen und in ihrem Drang, den Verhandlungspartner am möglichen Koalitionstisch die Waffenkammer zeigen zu sollen, wird die Partei in ihren Mitteln unanständig und ruft wie der Zauberlehrling Geister, die sie nie wieder wird bändigen können." Angela Merkel "in die Opposition zu SPD-SED-Grün zu verbannen", in dem man das Wahlergebnis "faktisch in einen Sieg der Bundestagswahlverlierer umzudrehen" versuche, könnten "nur Leute wollen, die wie Lenin und Konsorten aus einer Minderheit verbal eine Mehrheit" sich zurecht bastelten. 1990, so erinnerte Weißgerber, habe die SPD rund eine Million Mitglieder gezählt.

Die Machtübernahme in der SPD durch Oskar Lafontaine 1995 habe "das große Auszehren" zur Folge gehabt. "Solltet ihr den nächsten faktischen Putsch, dieses Mal im Bundestag, vollziehen, werdet Ihr die Kartei ein weiteres Mal dezimieren", schrieb Weißgerber dem SPD-Chef.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.11.2013

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