Osteuropa-Experte: Beutekunst-Debatte ist "schief gelaufen"

Der Beutekunst-Experte Wolfgang Eichwede hat die Debatte um die Rückgabe der Beutekunst als schon lange gescheitert bezeichnet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Zwischen Deutschland und Russland sei etwas "ganz und gar schief gelaufen", sagte Eichwede dem "Deutschlandfunk". "Wir haben immer nur unsere Dinge zurückgefordert und haben sie nicht in einen historischen Kontext gestellt", so Eichwede. Deutschland hätte die historische Verantwortung nicht wahrgenommen und nur auf einer Rechtsposition bestanden, wodurch es zu keiner Einigung mit Russland hätte kommen können.

"Hätten wir von vornherein einen etwas kooperativen Standpunkt eingenommen, wären wir heute in dieser Frage wahrscheinlich weiter." Die erneute Annäherung an dieses Thema durch das gemeinsame Eröffnen der Beutekunst-Ausstellung "Bronzezeit - Europa ohne Grenzen" in Sankt Petersburg von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sah Eichwede eigentlich als Schritt in die richtige Richtung. Nach dem Interview wurde die Veranstaltung allerdings kurzfristig abgesagt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.06.2013

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