Otto-Konzern ist komplett bei Textilkette Zara ausgestiegen

Hamburg (dts Nachrichtenagentur) - Die Handelsmarke Zara des spanischen Inditex-Konzerns verliert in Deutschland einen wichtigen Gesellschafter.

Der Versandhändler Otto ist mit seiner Beteiligung von derzeit 22 Prozent aus dem ursprünglichen Gemeinschaftsunternehmen ausgestiegen, berichtet der "Spiegel". Seit 1999 war Otto als strategischer Partner bei Zara involviert und hat die Spanier auch in Standortfragen beraten. Der Hamburger Konzern will den Ausstieg bislang nicht bestätigen, Gründe dafür auch nicht kommentieren.

Aus Unternehmenskreisen bei Inditex heißt es jedoch, dass die kürzliche Umfirmierung der Handelskette in eine andere Unternehmensform der Auslöser für den Rückzug sei. Zara Deutschland will sich von einer GmbH in eine niederländische B. V. & Co. KG umwandeln.

Der Wechsel hat zur Folge, dass der Zara-Betriebsrat kein Mitbestimmungsrecht mehr hat, das ihm in der früheren Unternehmensform zustand. Womöglich wolle sich Otto nicht dem Verdacht aussetzen, Betriebsräte in ihren Rechten zu beschneiden, vermuten Zara-Insider. Andere Modeketten wie die deutsche Tochter von H&M oder Esprit haben ebenfalls die niederländische Unternehmensform gewählt.

Zara betreibt in Deutschland 64 Filialen mit rund 2800 Mitarbeitern. Ein offizieller Zara-Sprecher sagte, die Umfirmierung sei Sache der Gesellschafter. Dass die Eindämmung der Rechte des Betriebsrats eine Rolle spiele, sei "weit hergeholt".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.08.2010

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