PKV-Chef Schulte: Bürgerversicherung bringt massive Steuererhöhungen

Die privaten Krankenversicherer warnen vor einem Systemwechsel in der Krankenversicherung hin zu der sogenannten Bürgerversicherung.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Das von SPD und Grünen vorangetriebene Projekt verschlechtere nicht nur die medizinische Versorgung, sagte Reinhold Schulte, der Vorsitzende des Verbands der privaten Krankenversicherung (PKV), "Handelsblatt-Online". "Sie bringt auch massive Steuer- und Beitragserhöhungen." Geradezu fatal wäre aus seiner Sicht die darin enthaltene Sondersteuer auf Arbeitsplätze.

Denn nichts anderes sei die von der SPD beschlossene Abschaffung der Bemessungsgrenze für Arbeitgeber beim Krankenkassenbeitrag. Hier drohe die Vernichtung wertvoller Arbeitsplätze, warnte Schulte, der auch Vorstandsvorsitzender des Versicherungskonzerns Signal Iduna ist. Überdies wirke der Wegfall der Bemessungsgrenze wie ein Bremsklotz auf künftige Lohnerhöhungen.

Nicht nur die privaten Krankenversicherer müssten hier generell wachsam sein, forderte Schulte. Schließlich laufe die sogenannte Bürgerversicherung auf eine Einheitsversorgung mit immer weiter steigendem Staatsanteil hinaus. Wo das ende, lasse sich am maroden Gesundheitssystem in Großbritannien beobachten: Wartelistenmedizin, keine freie Wahl des Arztes, getrennte Versorgungsstrukturen für Arm und Reich.

Dies sei Zweiklassenmedizin in Reinkultur.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.03.2012

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