Pakistanischer Botschafter Haqqani kündigt Untersuchung im Fall Bin Laden an

Der pakistanische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Husain Haqqani, hat eine Untersuchung über mögliche Versäumnisse Pakistans bei der Jagd nach Osama Bin Laden angekündigt.

New York (dts Nachrichtenagentur) - "Offensichtlich erhielt Bin Laden Unterstützung. Die Frage ist, kam diese Unterstützung von der pakistanischen Regierung oder der pakistanischen Gesellschaft", sagte Botschafter Husain Haqqani im Interview mit dem US-Nachrichtensender CNN. Bin Laden war in der Nacht zu Montag in der pakistanischen Stadt Abbottabad von US-Spezialeinheiten getötet worden.

Dies hatte zu einigen Fragen geführt, da die Stadt nur wenige Autostunden nördlich der Hauptstadt Islamabad liegt. Zudem liegt ganz in der Nähe von Bin Ladens Versteck eine Militärakademie. Zuvor hatte man Bin Laden in den unzugänglichen Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan vermutet.

Die Vereinigten Staaten erhöhen nun den Druck auf die pakistanische Regierung. Der Anti-Terror-Berater der US-Regierung, John Brennan, sagte: "Ich werde nicht anfangen zu spekulieren, ob und wer frühzeitig wusste, dass Bin Laden in Abbottabad ist, aber natürlich sorgt das Versteck ganz in der Nähe der Hauptstadt für Fragen." Auch die militärische Hilfe für Pakistan gerät nun wieder in die Diskussion: "Bevor wir ihnen auch nur ein weiteres Zehncentstück schicken, müssen wir wissen, ob Pakistan im Kampf gegen den Terrorismus auch wirklich an unserer Seite steht", sagte der demokratische Senator Frank Lautenberg.

Zweifel an der pakistanischen Terrorbekämpfung verkündete auch der indische Innenminister Palaniappan Chidambaram: "Dies unterstreicht unsere Sorge, dass Terroristen verschiedener Organisationen in Pakistan Unterschlupf finden." Indien wirft Pakistan vor, in die Anschläge von Mumbai am 26. November 2008 verwickelt gewesen zu sein.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.05.2011

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