Panzer-Geschäft: Auch SPD-Politiker Wiefelspütz erwägt Klage

Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dieter Wiefelspütz, will sich einer Verfassungsklage des Grünen-Politikers Hans-Christian Ströbele gegen das Panzer-Geschäft mit Saudi-Arabien möglicherweise anschließen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass das Parlament hier nicht angemessen informiert wird", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". "Wenn alle Stricke reißen, muss man auch eine Klage in Betracht ziehen. Die Rechte der Abgeordneten haben einen hohen Stellenwert. Wir müssen aufpassen, dass wir damit nicht unter die Räder kommen." Wiefelspütz mahnte, Geheimhaltung dürfe "nicht gegen das Parlament gemacht werden, sondern nur mit dem Parlament". Er sei "vom Grundsatz her aufseiten von Ströbele. Und wir werden uns jetzt gemeinsam überlegen, wie man an dieser Stelle weiterhin tätig werden kann." Der grüne Bundestagsabgeordnete hatte am Donnerstag mit einer Klage beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gedroht für den Fall, dass die Bundesregierung sich zu dem Geschäft auch künftig nicht äußern werde. Gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung" legte er jetzt noch einmal nach.

Wenn sich herausstellen sollte, dass Saudi-Arabien für die Panzer mehr zahle, als sie normalerweise kosteten, dann sei auch die Einrichtung eines Bundestags-Untersuchungsausschusses nicht völlig ausgeschlossen, so Ströbele. Der Bundessicherheitsrat hat der Lieferung von 200 Leopard-II-Panzern an Saudi-Arabien nicht dementierten Medienberichten zufolge in der vorigen Woche zugestimmt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.07.2011

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