Parlamentswahl in Bangladesch von Gewalt überschattet

Nachdem Bangladesch schon in den letzten Monaten nicht zur Ruhe gekommen ist, wird auch die Parlamentswahl von Gewalt überschattet.

Dhaka (dts Nachrichtenagentur) - Laut Angaben der Polizei wurden seit Samstagabend über 100 Wahllokale, darunter mehrere Schulen, angegriffen. Dabei soll es auch Todesopfer gegeben haben. Die Wahl in den betroffenen Gebieten wurde bis zur Einrichtung alternativer Wahllokale verschoben.

Generell wird mit einer geringen Wahlbeteiligung gerechnet. Die Opposition boykottiert den Urnengang und hat für das Wahl-Wochenende zu einem Generalstreik aufgerufen. Die Kritik der Opposition basiert vor allem auf einer Verfassungsänderung aus dem Jahr 2011.

Damals war festgelegt worden, dass vor Wahlen keine neutrale Übergangsregierung mehr eingesetzt werden soll, wie das bislang üblich gewesen ist. Die Oppositionsparteien befürchten deshalb eine Einflussnahme der regierenden Awami-Liga und bezeichnen den Urnengang als Farce. Angesichts des Boykotts kann von einer Wiederwahl der bestehenden Regierung ausgegangen werden.

In Bangladesch gibt es seit Monaten Konflikte zwischen der Awami-Liga von Regierungschefin Shaikh Hasina Wajed und der Bangladesh Nationalist Party (BNP) der Oppositionsführerin Khaleda Zia. Bei Zusammenstößen zwischen Anhängern beider Lager sollen seit November 2013 über 100 Menschen ums Leben gekommen sein.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.01.2014

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