Parteifrauen verärgert über Streit um die Linken-Spitze

Die Spitzenkandidatin der Linken bei der nordrhein-westfälischen Landtagswahl, Katharina Schwabedissen, ist unter Bedingungen zu einer Kandidatur für den Parteivorsitz bereit.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich schließe eine Kandidatur für den Parteivorsitz nicht aus", sagte sie der "Mitteldeutschen Zeitung". "Ich muss das aber mit meinem Landesvorstand und meinen Söhnen besprechen." Schwabedissen fügte hinzu: "Wir Frauen wollen nicht mehr nur Beiwerk sein. Das muss endlich mal aufhören." Der Streit zwischen dem ehemaligen Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine und dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch um den Vorsitz sei im Übrigen ein "Streit zwischen Männern, die offenbar ausklammern, dass es um mehr geht als den Parteivorsitz". Die stellvertretende Parteivorsitzende Katja Kipping erklärte der "Mitteldeutschen Zeitung": "Ich habe eine sechs Monate alte Tochter und könnte den Parteivorsitz deshalb nur in Teilzeit wahrnehmen. Deshalb werbe ich für eine Lösung ohne mich." Sie warnte aber: "Ein Showdown auf dem Parteitag zwischen beiden Lagern wird am Ende, egal wer siegt, zum Pyrrhussieg für die Partei." Deshalb gebe es "Frauen, die sich sehr konkret darüber beraten, wann und wie es Vorschläge für eine weibliche Doppelspitze gibt".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.05.2012

Zur Startseite