Patientenbeauftragter Zöller hält modifiziertes Embryonenschutzgesetz für unausweichlich

Der Patientenbeauftragte, Wolfgang Zöller (CSU), hält ein modifiziertes Embryonenschutzgesetz für unausweichlich.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir kommen um eine Änderung des Embryonenschutzgesetzes nicht herum", sagte Zöller im Interview mit den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe (Montagsausgabe). Nach dem Gesetz ist nur die Erzeugung von maximal drei Embryonen pro Zyklus erlaubt. "Die PID-Befürworter müssen sich hier entscheiden. Würde man bei der Präimplantationsdiagnostik die Dreierregel anwenden, könnte man die PID vergessen", sagte Zöller. "Die Erfolgsaussichten wären minimal." Zöller forderte zudem eine breitere Besetzung der zu schaffenden Ethikkommission, die über die PID im Einzelfall entscheiden soll: "Neben Ärzten, Philosophen und Pflegepersonal müssen Leute zum Beispiel von der Lebenshilfe oder dem Behindertenrat dazugehören. Sie vertreten Menschen mit Behinderungen, die nach dem PID-Gesetz eigentlich gar nicht mehr auf der Welt wären", sagte Zöller, der massive Kritik an der PID-Zulassung übte. "Die größte Gefahr besteht darin, dass die PID künftig zum Standard bei der künstlichen Befruchtung gehört."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.07.2011

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