Patientenschützer: Ärzte sollten eigene Interessen nicht als Patienteninteressen ausgeben

Patientenschützer warnen die Ärzte davor, ihre eigenen Interessen als Patienteninteressen auszugeben.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstagausgabe) sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch: "Das eigene Hemd ist den Medizinern näher als der Rock des Patienten." Das sei legitim, aber durchschaubar. Brysch begrüßte das von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) geplante Qualitätsinstitut für ambulante und stationäre Behandlung.

Er fügte aber hinzu, dieses neue Qualitätsinstitut dürfe nicht zum Spielball von Bund, Ländern und der Gesundheitswirtschaft werden. Dann diene es lediglich einzelnen Lobbygruppen. Vielmehr müsse die neu geschaffene Einrichtung den Patienten dienen, forderte Brysch.

Das seien in erster Linie ältere Menschen, chronisch Kranke und Sterbende. Daher sei es notwendig, dass sich das geplante Qualitätsinstitut nicht allein um die Arbeit in den Krankenhäusern kümmere, sondern ebenso um Standards in den Pflegeheimen. Brysch äußerte sich vor dem 111. Deutschen Ärztetag, der am Dienstag in Düsseldorf beginnt.

Dort wird Gesundheitsminister Gröhe unter anderem eine Rede zur Gesundheitspolitik halten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.05.2014

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