Pau: Aussage von Beate Z. macht fassungslos

Die Bundestags-Vizepräsidentin Petra Pau (Linke) hat die Aussage der Angeklagten im NSU-Prozess, Beate Z., scharf kritisiert: "Ich stelle fest, dass sie sich so verhält wie überhaupt viele Neo-Nazis, die sich ihrer Verantwortung stellen sollen, dass sie sich selbst als Opfer gerieren. Das macht uns fassungslos mit Blick auch auf das Schicksal der Hinterbliebenen und der Opfer des NSU", sagte die Linken-Politikerin am Donnerstag im rbb-Infofradio. Pau betonte, letztlich müsse das Oberlandesgericht München entscheiden, für wie glaubwürdig es die Erklärung der Angeklagten halte. Aber zumindest für die parlamentarische Untersuchung habe die Aussage vom Mittwoch "null Relevanz": "Wir wissen nicht nur aus den Untersuchungen des ersten Untersuchungsausschusses, sondern auch aus dem Verlauf des Prozesses durch Einlassungen auch von Zeugen, dass es ein ganzes Unterstützer-Netzwerk gab und dass sie in unterschiedlichster Weise in ihren Unterschlupf-Orten soziale Kontakte hatte. Sie hat sich in keiner Weise zur Rolle der Mitangeklagten eingelassen." Beate Z. hatte am Mittwoch bestritten, Mitglied des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) gewesen zu sein. Sie habe sich weder damals noch später je als NSU-Mitglied gesehen, sagte ihr Anwalt Mathias Grasel bei der Verlesung der Aussage seiner Mandantin am Mittwoch.

Auch an der Mordserie, den Sprengstoffanschlägen und den Banküberfällen des NSU will Z. nicht beteiligt gewesen sein.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.12.2015

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