Petry: AfD hat mit Front National nichts gemeinsam

Die neue Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), Frauke Petry, wehrt sich gegen Vorwürfe, ihre Partei sei zu einem deutschen Front National geworden: "Mit dieser Partei hat die AfD nichts gemeinsam", sagte sie "Zeit Online".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Schließlich steht die AfD für mehr Freiheit und Eigenverantwortung anstatt für mehr Staat und weitere Umverteilung." Zudem kritisierte Petry im Interview den Kampf der Europäischen Union gegen Menschenhandel: "Die Zusammenarbeit zwischen den EU-Ländern bei der Asylpolitik ist mangelhaft", sagte Petry. Die Dublin-Verträge würden "nicht stringent eingehalten" und seien für Griechenland und Italien bereits aufgeweicht worden.

"Von der EU daher die Lösung für das Schleuserproblem zu erwarten, halte ich für unrealistisch." Petry sieht überdies eine Nähe der AfD zur Pegida-Bewegung und verteidigt ihr Gespräch mit deren Anführern in Dresden. "Es war richtig, in der aufgeheizten Situation während der Pegida-Demonstrationen nicht nur übereinander, sondern auch miteinander zu sprechen", sagte sie.

"Wir haben uns mit Pegida nicht verbrüdert, aber festgestellt, dass Pegida Themen auf die Straße gebracht hat, um die wir uns kümmern müssen." Bürgerbewegungen auf der Straße müssten von allen demokratischen Parteien ernst genommen werden. Petry strebt mit der AfD langfristig an, zu regieren.

Der abgewählte Parteichef Bernd Lucke habe die AfD nur als Mehrheitsbeschaffer für große Parteien gesehen, sagte sie. "Wenn wir aber gesellschaftliche Änderungen bewirken wollen, kann das nur eine Zwischenstufe sein. Wir haben mehr Stimmenpotenzial. Unser Ziel muss die eigene Mehrheit sein." Im Hinblick auf mögliche Koalitionspartner sagte Petry, die AfD habe Parallelen zur CDU, "zugleich ist sie damit unser größter Konkurrent".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.07.2015

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