Petry wirft AfD-Landeschef Dörr "monatelange Vetternwirtschaft" vor

AfD-Chefin Frauke Petry hat dem Chef des AfD-Landesverbands Saar, Josef Dörr, "monatelange Vetternwirtschaft" vorgeworfen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Petry sprach in einem Interview mit dem "Stern" von "Mitgliederlisten, die der Bundespartei nicht bekannt" seien und vom Prinzip "Family and Friends", nach dem Dörr verfahren sei. Frauke Petry sprach mit Blick auf die Saar-AfD außerdem von "Kontakten in ein Milieu, das der AfD nicht zugehörig sein" könne. "Und es kann nicht sein, dass ein Mini-Landesverband mit einigen Akteuren versucht, die ganze Partei am Gängelband zu führen. Wir müssen da als Bundesvorstand konsequent bleiben. Da bin ich mir auch mit meinem Ko-Sprecher einig." Das Bundesschiedsgericht der AfD hatte zuvor entschieden, dass die Auflösung des Landesverbands Saar erst einmal aufgeschoben wird.

Der Bundesvorstand der AfD hatte am 23. März beschlossen, den kompletten Landesverband wegen Kontakten nach Rechtsaußen aufzulösen. Dieser hatte daraufhin das Schiedsgericht angerufen. Petry sagte dem "Stern" zu dem Urteil: "Klar ist, dass eine derartige Frage in einer jungen Partei politisch zu lösen ist. Die Juristerei kann dabei nur bedingt helfen. Letztlich muss ein Parteitag entscheiden." Ob die Causa Saarland bereits beim nächsten Bundesparteitag am 30. April zur Abstimmung steht, ist derzeit unklar.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.04.2016

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