Pferdefleischskandal: Polizeigewerkschaft für Einsatz von BKA und Europol

Im Skandal um undeklariertes Pferdefleisch in Lebensmitteln hat sich auch die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) für einen Einsatz des Bundeskriminalamts (BKA) ausgesprochen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Er unterstütze die Forderung des CDU-Innenexperten Wolfgang Bosbach nach zentraler Koordination der deutschen Ermittlungen durch das BKA, sagte Verbandschef Rainer Wendt "Handelsblatt-Online". Nötig sei auch die "Einbindung von Europol, um die Strukturen der Pferdefleischmafia in Europa aufzudecken" Zugleich erhob Wendt schwere Vorwürfe gegen die Politik, die er für Lebensmittelskandale der Vergangenheit mitverantwortlich machte. So seien Kontrollkräfte "massenhaft" abgebaut worden.

"Stattdessen setzte die Politik auf freiwillige Selbstkontrolle der Wirtschaft, ein verhängnisvoller Fehler", sagte der DPolG-Bundesvorsitzende. Und statt erst einmal europaweit wirksame Lebensmittelkontrollen zu etablieren, habe man die Kontrolldichte innerhalb Europas "dramatisch" zurückgefahren, und die kriminelle Energie, die in diesem Milliardenmarkt stecke, weitgehend ignoriert. "Ich bin sicher, dass wird nicht der letzte Skandal gewesen sein, wenn die EU-Mitgliedsstaaten nicht endlich damit beginnen, mit staatlichem Personal wirksam zu kontrollieren", warnte der Polizeigewerkschafter.

"Wer aber nur die Finanzminister mit Stellenstreichungen wüten lässt, fährt Verbraucherinteressen und letztlich die innere Sicherheit vor die Wand."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.02.2013

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