Piratenpartei bietet Kreativen Zusammenarbeit bei Reform des Urheberrechts an

Die Piratenpartei will den Streit mit Kreativen, etwa Musikern und Autoren, über eine Neuausrichtung des Urheberrechts entschärfen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Seine Partei plane "seit einiger Zeit, einen runden Tisch zu diesem Thema zu veranstalten", sagte das Mitglied im Piraten-Bundesvorstand, Matthias Schrade, im Interview mit "Handelsblatt-Online". "Hierzu wollen wir alle Beteiligten - Musiker und Künstler, Verwerter und Rechteinhaber sowie Konsumenten - einladen und gemeinsam ein zeitgemäßes Urheberrecht entwickeln." Schrade wandte sich in diesem Zusammenhang gegen eine Aktion des "Handelsblatts".

Unter der Überschrift "Mein Kopf gehört mir" hatten sich vergangenen Freitag zahlreiche Prominente aus Deutschland gegen die Position der Piratenpartei zum Urheberrecht gestellt. Die Piraten stellen den Schutz geistigen Eigentums infrage, machen sich aber im Gegenzug für alternative Vergütungsmodelle stark. Im "Handelsblatt" verteidigten Schriftsteller, Autoren, Filmemacher, aber auch Konzernlenker und Politiker in Kurzbeiträgen den Schutz geistigen Eigentums.

Schrade sagte dazu: "Die meisten angeblichen Kreativen in der "Handelsblatt"-Liste waren ja Verwerter, Manager und Rechteinhaber." Offenbar sei es nicht einfach gewesen, 100 Musiker zu finden, die die Piraten-Forderung nach einer zeitgemäßen Reform des Urheberrechts ablehnen. "Wobei viele Statements davon zeugen, dass die Autoren unser sehr umfangreiches Konzept hierzu gar nicht gelesen haben", sagte Schrade.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.04.2012

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