Plagiatsaffäre: Gutachten entlastet Schavan

In der Affäre um die Dissertation von Bundesbildungsministerin Annette Schavan entlastet ein neues Gutachten die CDU-Politikerin.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Focus" liegt der Universität Düsseldorf ein Gutachten vor, das sie bisher nicht öffentlich gemacht hat: Darin kritisiert der emeritierte Philosophie-Professor Ludger Honnefelder das Vorgehen der Düsseldorfer Hochschule. In der Expertise, die der Hochschullehrer auf eigene Initiative erstellte und die dem Nachrichtenmagazin vorliegt, rügt Honnefelder, dass die maßgebliche Frage, "nämlich ob die Arbeit einen selbständig erarbeiteten wissenschaftlichen Beitrag erbringt, der die Vergabe des Doktortitels rechtfertigt", vom Berichterstatter der Universität selbst nicht erörtert werde. Die Darstellung von Professor Stefan Rohrbacher orientiere sich vielmehr "vorwiegend an formalen Textvergleichen".

Unterdessen zeichnet sich im Fakultätsrat der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf nach Informationen des Nachrichtenmagazins eine Tendenz ab, am Dienstag wegen des Plagiats-Verdachts ein Verfahren auf Aberkennung der Promotion von Schavan einzuleiten. In Schavans CDU-Kreisverband wird erwartet, dass die Politikerin am Freitag als Kandidatin für den Bundestag aufgestellt wird. Thomas Schweizer, Geschäftsführer im CDU-Kreisverband Alb-Donau/Ulm, sagte: "Ich gehe davon aus, dass die Veranstaltung glatt über die Bühne geht und Frau Schavan nominiert wird."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.01.2013

Zur Startseite