Polens Außenminister: Sanktionen sind wie Atomwaffen

Polens Außenminister Radoslaw Sikorski hat in der Krim-Krise einen vorsichtigen Umgang mit Wirtschaftssanktionen gegen Russland angemahnt: "Sanktionen sind wie Atomwaffen – besser, mit ihnen zu drohen, als sie zu benutzen", sagte Sikorski der "Bild-Zeitung".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Aber in der aktuellen Situation haben wir keine Wahl. Wir müssen abwägen zwischen Sanktionen und deren Kosten für uns selbst. Andererseits: Nichts zu tun kann langfristig noch teurer werden", so der Außenminister weiter.

Zur Rolle der Nato sagte Sikorski: "Die Nato muss bereit sein, jedem Szenario die Stirn zu bieten. Wir sehen heute: Was wir uns selbst in dunkelsten Träumen nicht vorstellen konnten, kann jederzeit Wirklichkeit werden." Man sehe derzeit das Wunschbild entschwinden, dass Europa im Zustand ewiger Glückseligkeit und die Anwendung von Waffen undenkbar sei.

Sikorski: "Daraus müssen wir Konsequenzen ziehen. Die Lehren des 20. Jahrhunderts sollten uns dabei helfen, alte Fehler nicht zu wiederholen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.03.2014

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