Politik fordert von Ackermann "etwas Demut"

Die Kritik von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann an den Bankenrettungsplänen der EU hat Empörung quer durch alle politischen Lager ausgelöst.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Als Vertreter einer wichtigen deutschen Bank trage Ackermann "große wirtschaftliche, aber auch gesellschaftliche Verantwortung", sagte die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Gerda Hasselfeldt dem Hamburger Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". "Das schließt den Blick auf die Interessen der Allgemeinheit mit ein." CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt nimmt die Banken ins Visier und wettert gegen diejenigen Institute, die "immer noch Erträge vorwiegend in Boni und Dividenden stecken".

Ähnlich argumentieren die Grünen. "Ich frage mich, ob Herr Ackermann überhaupt an einer dauerhaften Lösung der Krise interessiert ist. Denn eine solche Lösung bestünde aus meiner Sicht auch darin, dass es gar keine systemrelevanten Banken mehr gibt", sagte Grünen-Chef Cem Özdemir dem "Spiegel".

Es dürfe "nicht sein, dass Banken massive Risiken eingehen können, sich selbst über beide Ohren verschulden und die Steuerzahler dann dafür geradestehen müssen", so der Grünen-Politiker. Heftige Kritik an Ackermann und der Deutschen Bank übte auch der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider. "Auch wenn sie in der letzten Finanzkrise keine unmittelbare Hilfe erhalten hat, hat sie davon profitiert, dass die Politik einen Kollaps des Finanzmarktes verhindert hat. Etwas Demut stünde Herrn Ackermann gut zu Gesicht."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.10.2011

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