Politiker von CDU und Grünen: "Thälmann"-Straßen umbenennen

Politiker der Union und der Grünen haben die fortdauernde Ehrung des Kommunistenführers Ernst Thälmann auf Straßen und Plätzen der ehemaligen DDR kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Arnold Vaatz, sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus": "Es gibt ein Tabu, das Opfer der Nazi-Diktatur vor jeglicher Kritik bewahrt - auch Ernst Thälmann, der Stalins Arm im Deutschland der Weimarer Republik war." Dieses Tabu nutzten die Repräsentanten der alten DDR, um den Namen Thälmann im öffentlichen Sprachgebrauch zu erhalten. Die Brandenburger Grünen-Landtagsabgeordnete Sabine Niels mahnte: "Es ist überfällig, dass hier Aufklärung und Aufarbeitung vor Ort erfolgt".

Brandenburgs CDU-Chefin Saskia Ludwig sprach von "Geschichtsverklärung". Sie wünsche sich "Straßenbenennungen nach Leuten, die etwas für unser Land getan haben." Der Berliner CDU-Chef Frank Henkel fragte: "Wie kann es sein, dass ein Kommunistenführer immer noch flächendeckend im Straßenbild verankert ist, während Rot-Rot die Würdigung eines verdienten Staatsmannes wie Ronald Reagan in Berlin verhindert?" Linken-Chefin Gesine Lötzsch verteidigte dagegen in "Focus" die Thälmann-Ehrungen.

Abriss und Verschwinden dürfe es nicht geben. Die Linke werde immer daran erinnern, "dass es mutige Menschen gab, die sich Hitler in den Weg stellten und dafür ihr Leben opferten." Im Osten Deutschlands tragen mehr als 600 Straßen und Plätze den Namen des von den Nazis ermordeten KPD-Chefs Thälmann.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.04.2011

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