Polizei beklagt "neue Stufe der Gewalt" bei Castor-Protesten

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Konrad Freiberg, hat im Zusammenhang mit den jüngsten Anti-Atom-Protesten gegen den Castor-Transport von einer "neuen Stufe der Gewalt" gesprochen.

Gorleben (dts Nachrichtenagentur) - Es sei kaum zu begreifen, dass Menschen Polizeifahrzeuge mit brennbarer Flüssigkeit übergießen und anzünden, während die Beamten darin sitzen. "Das muss geplant und vorbereitet worden sein", sagte Freiberg der "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Damit bestätige sich die Befürchtung, dass "linksextremistische Kreise die Proteste zunehmend für ihre Zwecke missbrauchen".

Diese wollten nicht nur die Castor-Transporte verhindern, sondern hätten "ganz andere Ziele". Der Gewerkschaftschef kritisierte die von den Demonstranten verwendeten Begriffe "ziviler Ungehorsam" und "Widerstand". Das führe dazu, dass manche sich im Recht fühlten, wenn sie Gleise besetzten.

"Das ist falsch, die Polizei muss den Castor reinbringen", betonte Freiberg. Gleichzeitig kritisierte er aber auch die Entscheidung der schwarz-gelben Koalition zur Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke. "Es muss doch jedem klar sein: Wer einen Konsens aufkündigt, ruft einen gesellschaftlichen Konflikt hervor."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.11.2010

Zur Startseite