Polizei nahm US-Rassisten bei Neonazi-Veranstaltung in Köln fest

Der amerikanische Holocaustleugner David Duke ist im Vorfeld einer Neonazi-Veranstaltung in Köln festgenommen und des Landes verwiesen worden.

Köln (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" unter Berufung auf die Sicherheitsbehörden. Duke, ein ehemaliger Anführer des rassistischen Ku-Klux-Klan, hielt sich nach Angaben der Kölner Polizei am vergangenen Freitag illegal in Deutschland auf. Gegen ihn bestehe ein für den gesamten Schengen-Raum gültiges Aufenthaltsverbot, das ursprünglich durch die Schweiz erteilt wurde.

Duke war als Gastredner bei einer Veranstaltung der Neonazi-Gruppierungen "Freies Netz Köln" und der Kameradschaft "Sturm Rhein-Sieg" in einem Lokal am Stadtrand von Köln angekündigt. Die Polizeikräfte fingen aber die etwa 60 angereisten Gäste aus der rechtsextremen Szene bereits auf dem Weg dorthin ab und führten umfangreiche Personenkontrollen durch. David Duke, 1950 in Oklahoma geboren, war von 1974 bis 1978 Anführer des Ku-Klux-Klans (KKK) im US-Bundesstaat Louisiana und gilt als Befürworter der Rassentrennung.

Er soll bereits als Student Anhänger rechtsradikaler Bewegungen gewesen sein und trat häufig in Nazi-Uniformen auf. Nach dem Austritt aus dem KKK engagierte sich Duke in der US-Politik und wurde 1989 als Kandidat der Republikanischen Partei in das Repräsentantenhaus von Louisiana gewählt. Duke, der behauptet, "jüdische Lobbyisten" und "Zionisten" hätten Amerika unterwandert, machte vor allem durch seine Unterstützung für den deutschen Holocaust-Leugner Ernst Zündel und seinen Auftritt bei der Holocaust-Konferenz des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad 2006 auf sich aufmerksam.

Kürzlich gab er bekannt, eine Präsidentschaftskandidatur für 2012 in Betracht zu ziehen, weil er von zahlreichen Anhängern der Tea-Party-Bewegung dazu ermuntert werde.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.11.2011

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