Polizeigewerkschaft übt scharfe Kritik an Steinbrücks Vorstoß zu Pensionen

Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat den Vorschlag von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, den Anstieg der Beamtenpensionen durch eine Koppelung an die Rentenentwicklung zu begrenzen, heftig kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Herr Steinbrück könnte ja gleich den Anstieg der Beamtenpensionen an den Milchpreis koppeln", sagte der Gewerkschaftschef Rainer Wendt dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). Der Vorschlag sei völlig sachfremd, er sei regelrechter Unfug. Den Vorwurf, dass die Beamtenpensionen in den vergangenen Jahren deutlich stärker gestiegen seien als die Altersbezüge aus der gesetzlichen Rentenversicherung, wies Wendt zurück: "Das kann ich nicht erkennen, jedenfalls sind die Pensionen im Zeitraum von 1993 bis 2012 um 28 Prozent und die Renten um 25,5 Prozent gestiegen."

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe im TV-Duell mit Recht darauf hingewiesen, dass die Polizisten in Deutschland sehr genau hinhören sollten, was dem Kanzlerkandidaten alles im Kopf herumspuke. "Wir halten den Kopf jeden Tag für die Bürger hin und bekommen dann so etwas kurz vor der Wahl vorgesetzt", sagte Wendt. Der Gewerkschaftschef forderte Steinbrück auf, Klartext zu sprechen: "Sollte Steinbrück den Beamtenstatus von den Pensionen abkoppeln wollen, dann würden wir das vor der Wahl schon gerne wissen. So ein Überraschungsei lassen wir uns nicht ins Nest legen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.09.2013

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