Polizeigewerkschafts-Chef: "Deutschland ist ein attraktives Land für Terroranschläge"

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, wertet den Umstand, dass mit Hilfe des US-Geheimdienstes NSA sieben Anschläge in Deutschland verhindert wurden, als Beleg dafür, dass die Terror-Bedrohung nicht geringer geworden ist.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Dass Anschläge verhindert wurden zeigt, dass Deutschland ein attraktives Land für Terroranschläge ist", sagte Malchow im Interview mit "Handelsblatt-Online". Malchow wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Islamisten aus Deutschland in Terrorcamps unterwegs seien, um sich ausbilden zu lassen. "Wir stellen auch Reisebewegungen in aktuelle Bürgerkriegsgebiete, zum Beispiel nach Syrien, fest. Irgendwann werden die wieder zurückkommen, um möglicherweise auch bei uns Anschläge vorzubereiten und durchzuführen", sagte der Polizeigewerkschafter. Kritisch sieht Malchow auch die Internetkriminalität. "Ins Visier von Hacker-Terroristen können auch große technische Infrastrukturen geraten. Dazu zählen sicherlich der öffentliche Nah- und Fernverkehr und die Energieversorgung", sagte er. "Wenn wir wochenlang kein Wasser oder keinen Strom haben, dann ist das ein Anschlag auf unser tägliches Leben. Es wäre auch ein Anschlag auf den Wirtschaftsstandort Deutschland."

Malchow sieht die Polizei für solche Bedrohungen nicht ausreichend gerüstet. "Normale Polizeibeamte können eine solche Aufgabe nicht bewältigen. Dazu sind Spezialisten, sogenannte Cyber-Cops, nötig", sagte er.

"Da hinken wir deutschlandweit deutlich zurück."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.07.2013

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