Poroschenko macht Putin Vorwürfe

Der zum Präsidenten der Ukraine gewählte Petro Poroschenko hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeworfen, direkten Einfluss auf die pro russischen Kämpfer in der Ostukraine zu haben.

Kiew (dts Nachrichtenagentur) - Poroschenko sagte in einem Interview mit der "Bild-Zeitung" (Mittwochausgabe): "Ich habe keinen Zweifel daran, dass Putin mit seinem direkten Einfluss die Kämpfe beenden könnte. Das beste Beispiel dafür sind doch die deutschen OSZE-Geiseln, die sofort freigelassen wurden, als Putin interveniert hat. Ich will definitiv mit Putin reden und Gespräche führen, um die Situation zu stabilisieren. Generell müssen wir aber weiterhin alle Instrumente nutzen, um Russland unter Druck zu setzen, dazu zählen auch weitere Sanktionen. Ich kann nur immer wieder sagen, dass es bei Sanktionen nicht alleine um die Ukraine geht, sondern um die globale Sicherheit." Poroschenko warf Russland vor, die Separatisten direkt zu unterstützen.

In dem Interview mit der "Bild-Zeitung" sagte er weiter: "Sie bekommen Waffen aus Russland, Kämpfer kommen über die Grenze, es gibt Trainingscamps auf russischem Territorium. Russlands Ziel war und ist, die Ukraine so instabil zu halten, dass wir alles akzeptieren, was die Russen wollen. Aber von diesem eindeutigen Wahlergebnis für mich ist Putin offensichtlich überrascht worden. Und demokratische Wahlen sind die beste Antwort auf die russische Bedrohung." Erneut lehnte Poroschenko einen sofortigen Nato-Beitritt ab, forderte aber ein "neues Sicherheitsbündnis mit den USA und Europa". Poroschenko sagte der Zeitung: "Im Land gibt es momentan keine Mehrheit für einen Nato-Beitritt. Generell brauchen wir ein neues militärisches Bündnis mit den USA und Europa, um die Ukraine auch militärisch zu schützen. Ich werde als Präsident für dieses Bündnis kämpfen und sofort die Gespräche aufnehmen. Wir haben einst auf Atomwaffen verzichtet und dafür russische Sicherheitsgarantien bekommen. Aber wir sehen jetzt, dass diese Sicherheitsgarantien nichts wert sind und deshalb brauchen wir ein neues Bündnis."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.05.2014

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