Porsche-Betriebsratschef Hück warnt Landesregierung in Baden-Württemberg vor autofeindlicher Haltung

Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück hat die neue grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg davor gewarnt, mit ihrer autofeindlichen Haltung Arbeitsplätze und Investitionen in erheblichem Umfang zu gefährden.

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) - Hück sagte "Bild am Sonntag": "Ich habe große Sorgen um unsere Werke in Baden-Württemberg, vor allem wegen der Grünen in der neuen Landesregierung." Sie seien derzeit dabei, "mit ihrer Porsche-feindlichen Haltung Jobs und Investitionen zu gefährden". Hück hatte erst im Sommer 2010 mit Porsche-Vorstandschef Matthias Müller eine umfangreiche Standortsicherung ausgehandelt.

Demnach will Porsche unter anderem bis zum Jahr 2015 eine Milliarde Euro im Ländle investieren und mindestens 500 junge Leute ausbilden und unbefristet übernehmen. "Das alles ist jetzt in Frage gestellt, weil grüne Mitglieder der neuen Landesregierung unser Unternehmen ständig schlecht reden", so Hück. Ministerpräsident Winfried Kretschmann und zuletzt Verkehrsminister Winfried Hermann hatten sich in Interviews negativ über die Nobelkarossen von Porsche geäußert.

"Wenn die Grünen mit ihrer Porsche-Kampagne nicht endlich aufhören", so Hück, "könnten sie schon bald als Jobvernichter dastehen." Vorstandsboss Müller überlegt derzeit, neue Modelle künftig verstärkt in ausländischen Fabriken zu bauen. Dazu erklärt Hück: "Selbstverständlich werden wir Arbeitnehmervertreter mit aller Macht um die Jobs in Baden-Württemberg kämpfen. Aber dafür brauchen wir eine Landesregierung an unserer Seite, die sich für den Standort einsetzt und ihn nicht kaputt redet." Ansonsten sieht Hück die Gefahr, dass andere Standorte, wie zum Beispiel China, für die Arbeitgeber noch mehr an Attraktivität gewinnen würden. Laut Hück müssten "die Grünen endlich kapieren, dass sie einen der größten Steuerzahler des Landes nicht als Schmuddelkind verunglimpfen dürfen".

Denn ohne Steuereinnahmen könne die Landesregierung ihre Sozialleistungen nicht finanzieren. SPD-Mitglied Hück setzt dabei auf seine Partei als Kontrollinstanz. Angesichts der Ankündigung von Verkehrsminister Hermann, den Fahrradverkehr zu stärken, warnt er allerdings: "Wir sind kein Volk der Radfahrer, sondern eine stolze Autonation."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.05.2011

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