Post-Chef Appel unterstützt Merkel und fordert harte Regulierung von Banken

Der Vorstandschef der Deutschen Post DHL, Frank Appel, hat den Euro-Rettungskurs von Bundeskanzlerin Angela Merkel gegen Kritik verteidigt, fordert aber eine harte Regulierung der Finanzmärkte.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich bin mit dem Krisenmanagement von Angela Merkel sehr zufrieden. Es ist eine Illusion zu glauben, der Weg aus der Krise verlaufe immer schnurgerade", sagte Appel der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagsausgabe). Es sei bereits einiges erreicht worden, aber man müsse Geduld haben: "Das Problem ist so groß, dass es sich nicht in einem Jahr lösen lässt", so Appel.

Zur Kritik von 190 Ökonomen am Kurs Merkels sagte der Unternehmenschef: "Wer kritisiert, sollte auch neue und bessere Vorschläge und Ideen auf den Tisch legen." Das geschehe aber nicht. Große Defizite sieht Appel dagegen bei der Beaufsichtigung der Finanzmärkte: "Ich halte es für falsch, dass bei der Regulierung der Finanzmärkte nur wenig passiert."

Es würden noch immer Produkte angeboten, die das Risiko erhöhten und die Stabilität gefährdeten, ohne einen wirklichen Mehrwert zu stiften. Appel fordert: "Die Finanzmärkte und die Banken müssen stärker kontrolliert werden und zwar möglichst bald." Angst vor einem weltweite Wirtschaftsabschwung habe die Deutsche Post, die sich als international führender Logistikkonzern bezeichnet, nicht .

Appel betonte: "Ich kann keine drastische Abkühlung der weltweiten Konjunktur feststellen." Und er fügte an : "Wir hatten ein sehr gutes erstes Quartal, das hat sich tendenziell auch im zweiten Quartal fortgesetzt." Bei der geplanten Fusion von UPS und TNT, beides Post-Konkurrenten, forderte Appel die EU-Kommission in Brüssel nachhaltig auf, den Fall genau zu prüfen: "Sollte die Übernahme ohne Auflagen genehmigt werden, würde sich die Anzahl der internationalen Wettbewerber von vier auf drei reduzieren. Deshalb sollte das genau bedacht werden. Ich plädiere dafür, dass sich Brüssel ausreichend Zeit nimmt und die Fakten prüft. "

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.07.2012

Zur Startseite