Präsident des Familienverbandes will höheres Betreuungsgeld

Der Präsident des Deutschen Familienverbands, Klaus Zeh, hat sich für eine Einführung des Betreuungsgeldes ausgesprochen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Mit dem Betreuungsgeld wird kein Erziehungsmodell favorisiert, sondern eher ein ordnungspolitischer Ausgleich zur einseitigen Förderung der Fremdbetreuung geschaffen", sagte Zeh der Tageszeitung "Die Welt". Das Betreuungsgeld signalisiere, dass Erziehungsarbeit für die Gesellschaft eine gleichwertige Leistung sei wie die Erwerbsarbeit. Zeh, der als Landesfamilienminister das Erziehungsgeld in Thüringen eingeführt hatte, fordert jedoch eine Erhöhung der Bezüge: "Wir fordern 700 Euro für ein Betreuungsbudget."

Zeh empfiehlt, das Geld auch an Hartz-IV-Empfänger auszuzahlen: "Wir vertreten die Auffassung, dass das ja keine Lohnersatzleistung ist, sondern eine echte Leistung." Desweiteren sollte die Auszahlung an den verpflichtenden Besuch von Vorsorge-Untersuchungen gebunden werden und einem größeren Kreis von Eltern zukommen: "Wer den Betreuungsplatz nur halbtags in Anspruch nimmt, sollte trotzdem noch die Hälfte des Betreuungsgeldes erhalten." Grundsätzlich kritisiert Zeh den Stil der aktuellen Debatte.

"Mich ärgert die Stigmatisierung einkommensschwacher Familien in der Betreuungsgeld-Debatte ungeheuer. Mutterliebe hängt doch nicht vom Geldbeutel ab! Wenn wir hier pauschal in gute und schlechte Familien unterscheiden, fördern wir erst die soziale Spaltung."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.06.2012

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