Präsident des Umweltbundesamtes kritisiert Verhandlungsstil auf Klimakonferenzen

Der Präsident des Umweltbundesamts, Jochen Flasbarth, hat den Verhandlungsstil der Europäer auf Klimakonferenzen kritisiert.

Dessau-Roßlau (dts Nachrichtenagentur) - "Das Feilschen um Prozentpunkte ist nicht mehr zeitgemäß", sagte Flasbarth der "Welt". Länder wie China würden die Europäer mit ihren "alten Taktiken und Schachzügen" nicht mehr ernst nehmen. Flasbarth sieht zwischen China und der Europäischen Union große kulturelle Unterschiede, die jetzt bei den Klimaverhandlungen im südafrikanischen Durban überwunden werden müssten.

"Für Europäer ist eine Verhandlung nur erfolgreich, wenn sie mit einer Vertragsunterzeichnung endet", sagte Flasbarth. "Die Chinesen denken da ganz anders." Aber auch bei den Verhandlungen mit den USA seien "diplomatisches Geschick" und die "richtige Tonlage" gefordert.

"Moralische Appelle beeindrucken die Amerikaner wenig", sagte Flasbarth. "Das europäische Bekenntnis ,zum Wohle unserer Kinder und Kindeskinder` zieht in den USA nicht." Flasbarth plädiert daher dafür, die wirtschaftlichen Chancen des Klimaschutzes viel stärker in den Mittelpunkt zu stellen.

"In Deutschland hat der Ausbau der erneuerbaren Energien rund 380.000 neue Arbeitsplätze geschaffen", sagte Flasbarth.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.12.2011

Zur Startseite