Präsident des Zentralrats der Juden für Militärschlag in Syrien

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, befürwortet eine militärische Vergeltung für den Giftgas-Einsatz in Syrien.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Der Einsatz international geächteter Massenvernichtungswaffen darf nicht ohne Konsequenzen bleiben", sagte Graumann dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Die Welt müsse angesichts der Gräuel von Chemiewaffen ein Zeichen setzen: bis hierher und nicht weiter. "Dieses Zeichen muss vom Regime in Damaskus ebenso verstanden werden wie von allen anderen diktatorischen Regimes, die solche Waffen in ihren Arsenalen haben", so Graumann weiter.

Die Voraussetzung sei, dass die Verantwortung des Assad-Regimes für die Giftgas-Angriffe in der Nähe von Damaskus vor einer Woche hinreichend geklärt sei. Dann aber gelte: "Man kann nicht immer nur von Menschenrechten reden, sondern muss irgendwann auch zeigen, dass man es ernst meint." Von der Bundesregierung erwartet Graumann Loyalität mit ihren Bündnispartnern.

Der "fatale Fehler" in der Libyen-Krise vor zwei Jahren dürfe sich nicht wiederholen. Damals sei Deutschland in der Frage eines militärischen Vorgehens gegen den früheren libyschen Machthaber Gaddafi ihren Verbündeten in den Rücken gefallen und habe am Ende "alleine in einem Boot mit Putins Russland gesessen. Das ist nicht der Ort, den ich mir für die Bundesrepublik Deutschland wünsche. Jetzt besteht die Chance, den Fehler von damals zu korrigieren."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.08.2013

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