Prinz von Jordanien fordert Terrorbekämpfung von Mekka aus

Im Kampf gegen den Terror hat Jordaniens Prinz Hassan bin Talal gefordert, den radikalen Islam zu bremsen, und zwar auch von Mekka aus.

Amman (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit dem "Focus" sagte der 63-jährige Onkel des Königs, die Islamisten seien der Ansicht, "dass sie den Dschihad im Namen des Islam ausführen und Märtyrer rekrutieren können". Niemand sage ihnen, wann es genug ist. "Dies sollte von Mekka aus geschehen, denn hier liegt die moralische Autorität aller Muslime."

Die Hadsch, die Pilgerfahrt der Muslime, solle daher zu einer "internationalen Konferenz" umfunktioniert werden, auf der auch Fragen zum Dschihad- oder Märtyrer-Konzept geklärt werden müssten, das dem islamischen Recht entstammt und welches die Islamisten für ihren Kampf benützen. "So wie ihr den Vatikan habt, benötigen wir eine Mekka-Konferenz", sagte der frühere Kronprinz. In Mekka dürfe es nicht länger "nur um Rituale" gehen.

Hier müsse alles angesprochen werden, beispielsweise auch, dass laut islamischem Recht immer noch auf Ehebruch oder Blasphemie, den Abfall vom Glauben, die Todesstrafe stehe. Allerdings dürfe der Westen nicht zu schnelle Fortschritte erwarten, betonte der Prinz: "Bitte zieht immer in Betracht, dass Ihr in Europa den Reformer Martin Luther hattet. Durch ihn erst kam es zu enormen Veränderungen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.12.2010

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