Prozessauftakt: Breivik wiederholt Geständnis

Der mutmaßliche norwegische Massenmörder Anders Behring Brevik hat zum Prozessauftakt sein Geständnis wiederholt.

Oslo (dts Nachrichtenagentur) - Wie der 33-Jährige vor Gericht erklärte, halte er sich jedoch für "nicht schuldig". Er habe aus Notwehr gehandelt, begründete er seine Tat. Bein BEtreten des Gerichtssaals hob Breivik mit geballter Faust seinen Arm zu einem rechtsextremen Gruß.

Anschließend eröffnete die vorsitzende Richterin die Verhandlung, woraufhin Brevik die Autorität des Gerichts aberkannte. "Ich erkenne das Gericht nicht an, weil es ein Mandat von Parteien hat, die den Multikulturismus unterstützen", sagte der 33-Jährige. Sein Anwalt Geir Lippestad teilte mit, dass es sich um keinen formellen Einspruch gegen die Rechtmäßigkeit des Gerichts handele.

Dann verlas Staatsanwältin Inga Bejer Engh die 17 Seiten lange Anklageschrift sowie die Namen aller Toten und Schwerverletzten von Utøya. Der rechtsradikale Islamhasser ist wegen Terrorismus und vorsätzlichen Mordes angeklagt und muss sich für den Tod von 77 Menschen verantworten. Doch zunächst muss seine Schuldfähigkeit geklärt werden.

Ein erstes Gutachten bescheinigte ihm eine paranoide Schizophrenie, das zweite stuft ihn als voll schuldfähig ein. Das Verfahren selbst wird voraussichtlich bis zum Sommer andauern, da mehr als 150 Zeugen gehört werden sollen, die sich teilweise noch in psychologischer Behandlung befinden. Breivik hatte im Juli 2011 in Oslo eine Bombe gezündet und auf der Insel Utøya in einem Feriencamp gezielt junge Sozialdemokraten erschossen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.04.2012

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