Publizistin: Ungeklärte RAF-Taten für Rechtsstaat inakzeptabel

Die Publizistin und RAF-Spezialistin Bettina Röhl hält die ungeklärten Taten der Roten Armee Fraktion für unbefriedigend.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das ist objektiv für jeden Rechtsstaat und für den Rechtsfrieden eigentlich inakzeptabel", sagte sie der "Mitteldeutschen Zeitung" mit Blick auf das Urteil gegen die ehemalige RAF-Terroristin Verena Becker vom Freitag. Sie fügte hinzu: "Das jetzige Mediengerede vom letzten RAF-Prozess finde ich etwas dümmlich. Man muss im Zusammenhang linker Gewalt auch die Fixierung auf die RAF im engeren Sinne aufgeben."

So habe es "viel mehr links motivierte Gewalt" gegeben, so etwa im Umfeld des früheren Außenministers Joschka Fischer oder seitens der Revolutionären Zellen. "Das Schweigen der RAF" scheine ihr im Übrigen "nicht das Problem", so Röhl. "Das Problem war, dass der Zeitgeist auch in der Justiz jeder Aufklärung kontraproduktiv entgegen stand" und "der Zeitgeist die Taten gedeckt hat".

Heute gebe es hingegen "ein gesundes Desinteresse bei den Jüngeren".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.07.2012

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