Publizistin Kelek: Doppelte Staatsbürgerschaft für Türken nicht in deutschem Interesse

Die Sozialwissenschaftlerin und Publizistin Necla Kelek hat die Pläne kritisiert, in Deutschland lebenden Türken die doppelte Staatsbürgerschaft zu gewähren.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Mit dieser Forderung versuche die türkische Regierung, Einfluss auf die deutsche Politik zu nehmen, schrieb die Deutsch-Türkin in einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin "Focus". "Sie will die doppelte Staatsbürgerschaft und Visafreiheit erreichen, aber Deutschkurse für Einwanderer sollen abgeschafft werden. SPD und Grüne unterstützten dies weitgehend. Das deutsche Interesse - die Integration der Migranten - gerät dabei aus dem Fokus." Mit der Visafreiheit würden nicht nur der Tourismus nach Deutschland erleichtert, sondern auch Heiratsmigration und unkontrollierter Zuzug, so Kelek. Zudem wäre die doppelte Staatsbürgerschaft "ein einseitiges Privileg", denn die Türkei "käme nie auf den Gedanken, Ausländern dieselben Rechte zu gewähren, die sie für ihre Landsleute in Deutschland fordert".

Das könne nicht im Sinne des Gemeinwohls sein. "Wir brauchen Bürgerinnen und Bürger, die sich mit Deutschland identifizieren, deren Interessen nicht mal hier, mal dort liegen", schrieb Kelek in "Focus". Aber dafür müssten die Deutschen auch selbst viel mehr "den Wunsch nach eigener Identität verspüren", eigene Interessen formulieren und "nicht nur die Pflege ihres Schuld- und Helfersyndroms betreiben".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.03.2013

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