Putin: Russland hätte seine Interessen früher klarmachen müssen

Russlands Präsident Wladimir Putin sieht in der damaligen Schwäche der Sowjetunion einen Grund für das angespannte Verhältnis zum Westen heute: "Wir waren zu spät. Hätten wir von Anfang unsere nationalen Interessen viel deutlicher gemacht, wäre die Welt heute noch im Gleichgewicht", sagte Putin in einem Interview mit "Bild" (Montag). Stattdessen seien nach dem Fall der Berliner Mauer "unsichtbare Mauern in den Osten Europas verschoben worden". Das habe zu "gegenseitigen Missverständnissen und Schuldzuweisungen geführt, aus denen all die Krisen seitdem erwachsen sind."

Die damaligen Nato-Staaten hätten im eigenen Interesse auf die Ost-Erweiterung des Bündnisses verzichten sollen, aber: "Die Nato und die USA wollten den vollen Sieg über die Sowjetunion. Sie wollten allein auf dem Thron in Europa sitzen – aber da sitzen sie nun und wir reden über die ganzen Krisen, die wir sonst nicht hätten."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.01.2016

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