Putin-Interview: Seipel wehrt sich gegen Vorwürfe

Der Fernsehjournalist Hubert Seipel hat sich nach dem Fernsehinterview mit Wladimir Putin gegen Vorwürfe gewehrt, er habe Putin zu unkritisch befragt: "Was hat der Zuschauer davon, wenn ich mich als journalistisches Alphamännchen aufbaue und eine Wunschliste der Political Correctness abarbeite?", sagte Seipel dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich bin weder bei Amnesty International und auch nicht der Vorposten des Westens, der als Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit aufzutreten hat. Ich bin gelernter Dokumentarist. Mich interessiert, das Interesse des anderen zu dokumentieren – und das kriege ich nicht heraus, wenn ich den Bad Guy spiele."

Das Interview sei vom Kreml nicht autorisiert worden, erzählte Seipel weiter. "Ich hatte wenig Interesse, mit der Pressestelle des Kreml in stundenlangem Hickhack über Streichungen zu diskutieren. Deshalb habe ich direkt nach der Aufzeichnung zu Putin gesagt, ich will das schneiden und es nicht autorisieren lassen."

Der russische Präsident habe das sofort abgenickt. "Sein Pressechef war wenig glücklich."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.11.2014

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