Rösler hat "auch Freude" am Amt des FDP-Chefs

Trotz der Umfragebewertung als unbeliebtester deutscher Spitzenpolitiker und unbeschadet kritischer Bewertungen aus den eigenen Reihen macht Philipp Rösler seine Arbeit als FDP-Vorsitzender "auch Freude".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview für die "Leipziger Volkszeitung" (Samstagausgabe) sagte Rösler jetzt: "Ich habe mich klar entschieden, Parteivorsitzender zu werden. Das bin ich und dieser Verantwortung werde ich gerecht. Es macht auch Freude."

Auf die Frage, ob Rainer Brüderle angesichts der existenziellen Probleme der FDP nicht der bessere Mann an der Spitze wäre, sagte Rösler: "Herr Brüderle ist Fraktionsvorsitzender. Das kann er hervorragend." Brüderle und er arbeiteten "hervorragend im Team zusammen", sagte Rösler.

"Da lassen wir nichts dazwischenkommen." Im übrigen habe man in seiner Zeit als Vorsitzender bei vielen Entscheidungen "gesehen, wie die FDP sich durchsetzt, nicht nur bei dem Thema Eurobonds. Ich sage nur Schlecker", fügte Rösler hinzu.

Auch bei Personalentscheidungen in dieser Regierungskoalition könne man das feststellen. "Da kann man sehen, dass wir nicht nur Dinge fordern, sondern auch erfolgreich umsetzen", zeigte sich der FDP-Chef zufrieden. Den in konservativen Teilen der CDU erhobenen Vorwurf, Angela Merkel habe im Verlauf der schwarz-gelben Regierungsarbeit die FDP im Stich gelassen, kann Rösler nicht nachvollziehen.

"Ich habe den Eindruck nicht. Wir haben eine gute Koalition." Aber natürlich gebe es in manchen Feldern einfach unterschiedliche Positionen. Das müsse man aushalten. Entscheidend sei doch, was man gemeinsam erreiche. "Die Menschen in Deutschland haben verdient, dass sie eine stabile Regierung haben", so Rösler.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.08.2012

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