Rösler warnt vor Überforderung Deutschlands in Eurokrise

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) warnt angesichts der sich zuspitzenden Schuldenkrise im Euroraum vor einer Überforderung Deutschlands.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit der "Bild-Zeitung" (Montagausgabe) verlangte Rösler von den Euro-Staaten mehr eigene Anstrengungen und stellte Griechenland indirekt ein letztes Ultimatum. Auf die Frage, ob Deutschland am Ende ganz Europa retten müsse, sagte Rösler: "Nein - das darf und kann auch nicht das Ziel sein." Der neue Rettungsschirm ESM setze zwar ein deutliches Signal der Hilfsbereitschaft.

"Um die Risiken für die Bürger aber so gering wie möglich zu halten, kommt es vor allem darauf an, dass die wettbewerbsschwächeren Euroländer sich selber anstrengen und ihre Wirtschaft reformieren", sagte Rösler der Zeitung. Der FDP-Chef bekräftigte zugleich, es werde keine weiteren Erleichterungen bei den Reformprogrammen der Schuldenstaaten geben: "Ich habe immer gesagt, dass es keine Rabatte bei Reformen geben kann. Dabei bleibt es."

Rösler stellte der neuen griechischen Regierung indirekt ein Ultimatum und forderte "Taten statt Worte". "Was Griechenland betrifft, ist ein zeitlicher Aufschub durch die Wahlen ohnehin schon eingetreten. Es geht hier in der Tat nicht um die Frage von einigen Wochen, sondern im Kern um den Nachweis tatsächlicher Einsparungen, Privatisierungserlöse und Verwaltungsreformen. Ich muss auch sagen: Meine Geduld geht da dem Ende entgegen", erklärte Rösler.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.07.2012

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