Röttgen: Schneller Atomausstieg ist gut für die Wirtschaft

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hält den Ausstieg aus der Atomenergie wirtschaftlich für vorteilhaft und hat damit parteiinterne Kritik an negativen ökonomischen Folgen zurückgewiesen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Der Kurs ist klar", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Wir wollen schneller aus der Kernenergie raus. Und wir werden beweisen, dass das wirtschaftlich sogar zu unserem Vorteil ist."

Der Umstieg bedeute mehr Effizienz und damit Kostenersparnis. Auch entstünden neue Arbeitsplätze; schon momentan seien 370.000 Menschen im Bereich erneuerbare Energien tätig. Zwar räumte der Umweltminister ein: "Das ist nicht zum Nulltarif zu haben."

Überdies wisse er um die Bedeutung günstiger Strompreise für Industrie und Verbraucher. "Der Strompreis hat auch eine soziale Dimension. Das werden wir beachten."

Der Ausstieg werde "kein Spaziergang". Er fügte jedoch hinzu: "Die Anstrengung wird sich lohnen. Davon bin ich überzeugt. Nach der Investition folgt die Rendite. Wir werden ein wettbewerbsfähiges Industrieland bleiben." Zuvor hatten Wirtschafts- und Finanzexperten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Zweifel am Sechs-Punkte-Plan von Röttgen und Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) geäußert. Dieser sieht unter anderem mehr Investitionen in erneuerbare Energien vor. In den Sitzungen von Präsidium und Vorstand der CDU hatte es am Montag kontroverse Debatten zu dem Thema gegeben, in denen sich neben Unionsfraktionschef Volker Kauder auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble skeptisch zu dem Plan äußerten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.04.2011

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