Röttgen will "Energiekonsens" mit SPD und Grünen

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) strebt an, dass die schwarz-gelbe Koalition mit SPD und Grünen einen gemeinsamen, langfristigen Kurs für die deutsche Energiepolitik findet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Gespräch mit dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel" sagte Röttgen: "Wir haben jetzt die Chance, binnen weniger Monate den Atomkampf zu beenden, der die Republik über Jahrzehnte gespalten hat." Die Regierungskoalition sollte "es schaffen, einen gemeinsamen Kurs auch mit SPD und Grünen zu finden, im besten Fall sogar einen nationalen Energiekonsens". Röttgen kündigte an, dass die Bundesregierung auch weltweit für ihren neuen kernkraftkritischen Kurs werben werde.

"Wir werden unsere Haltung gegenüber anderen Ländern aktiv vertreten", sagte er. Der Umweltminister betonte, er sehe keine Gefahr einer Stromlücke, wenn Kernkraftwerke vom Netz genommen würden. "Wir haben höhere Erzeugungskapazitäten, als das Land zu Spitzenzeiten braucht", sagte er.

Röttgen sprach den Stromkonzernen ab, dass sie die zusätzlichen Strommengen, die ihnen durch die Laufzeitverlängerung zugesprochen wurden, als Geschenk verbuchen können: Er halte es für "entscheidend, dass es bislang noch keine Investitionen auf der Basis der Laufzeitverlängerung gegeben hat, die so etwas wie Vertrauensschutz auslösen könnten". Nach Informationen des "Spiegel" will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Kernkraftwerke, die bei der Sicherheitsüberprüfung durchfallen, entweder direkt durch eine "aufsichtliche Verfügung" im Konsens mit den Ländern vom Netz zu nehmen oder über eine Änderung des Atomgesetzes durch das Parlament.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.04.2011

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