Röttgen wirft Moskau Manipulation und Unwahrheit vor

Mit scharfer Kritik hat der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), auf die Intervention von Russlands Außenminister Sergej Lawrow im Zusammenhang mit der angeblichen Vergewaltigung einer 13-jährigen Russland-Deutschen in Berlin reagiert: "Manipulationen und Unwahrheiten sind gängige Methoden in der innerstaatlichen Feindbildpropaganda der russischen Führung", sagte Röttgen der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Vorgang zeige, "dass diese innere Machtfrage Russland wichtiger ist als die Beziehungen zu anderen Staaten", erklärte der CDU-Politiker. Unterdessen hat Lawrow am Donnerstag seinem deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier (SPD), der dem russischen Außenminister eine Einmischung in innerdeutsche Angelegenheiten und "politische Propaganda" vorgeworfen hatte, schwere Vorwürfe gemacht: Wenn Steinmeier so die Beherrschung verliere, heiße das, "dass an seiner Argumentation nicht alles in Ordnung ist", so Lawrow. "Wir müssen nach allen Regeln der zivilisierten Welt über Vorfälle mit russischen Bürgern informiert werden."

Den Vorwurf der Einmischung wies Lawrow zurück. "Wir mischen uns nicht in innere Angelegenheiten ein." Außerdem "kommentieren unsere deutschen Freunde regelmäßig, viel häufiger als wir, Aspekte des Innenlebens Russlands, nicht nur im Bereich der Menschenrechte, sondern auch in anderen Bereichen", erklärte Lawrow.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.01.2016

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