Röttgen-Entlassung: SPD hofft auf veränderte Außenwirkung von Merkel

Die SPD hofft durch die Entlassung von Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) auf eine andere Außenwirkung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Angela Merkel hat die dunkle Seite der Macht gezeigt. Sie hat sich als eiskalte Machtpolitikerin erwiesen. Das wird ein anderes öffentliches Bild von ihr geben", sagte Thüringens Wirtschafts- und Arbeitsminister Matthias Machnig (SPD) der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe).

Zum zweiten Mal - nach ihrer parteiinternen Abrechnung mit Helmut Kohl 1999 - habe Merkel in einer sehr zugespitzten Lage brutal gehandelt. "Wenn Merkel so etwas tut, dann ist die innere Architektur sehr bröselig", sagte Machnig, der enger Berater des SPD-Vorsitzenden und möglichen Kanzlerkandidaten Sigmar Gabriel ist. Machnig sprach von einer "Endzeitstimmung in der schwarz-gelben Koalition".

Jeder Partner kämpfe nur noch auf eigene Rechnung. "Merkel hat drei komplett voneinander entfremdete Koalitionspartner", sagte Machnig. Die Zentrifugalkräfte nähmen zu, prognostiziert er, "das wird eine ziemliche Hängepartie bis ins nächste Jahr".

Mit vorgezogenen Neuwahlen rechnet der SPD-Politiker nicht: "Das Grummeln geht weiter. Aber die Schäden eines Endes wären noch schlimmer."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.05.2012

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