R.E.M.-Sänger Stipe fühlt sich nach Bandauflösung befreit

Für den Frontmann der erfolgreichen US-Band R.E.M., Michael Stipe, ist die Trennung der Gruppe nach mehr als drei Jahrzehnten eine Befreiung.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich kann mein Glück kaum in Worte fassen, ich fühle mich so befreit wie lange nicht mehr", sagte der 51-jährige Sänger der "Zeit". Er und seine Kollegen Peter Buck und Mike Mills seien "stolz darauf, diese Band zu einem würdevollen Abschluss gebracht zu haben. Unter würdevoll verstehe ich, dass das Finale zu unseren Bedingungen ablief, uns keine äußeren Umstände dazu zwangen und, was mindestens so wichtig ist, dass alle in der Band nach 32 Jahren noch Freunde sind."

R.E.M. hatte im September die Trennung bekannt gegeben. Stipe verglich nach den vielen Jahren zusammen das Leben in einer Rock-`n`-Roll-Band mit einer Ehe: "Über jede Platte, jeden Song wurde verhandelt. Man musste immer wieder abwägen, wie wichtig einem etwas ist, wie sehr man darum kämpfen will. Eine Rock-`n`-Roll-Band funktioniert letztlich auch nur wie eine Ehe, also mit vielen Kompromissen." Der Superstar vertrat die Ansicht, dass manche Rockmusiker den besten Zeitpunkt zum Aufhören verpasst hätten: "Selbstverständlich, sehr viele sogar, aber erwarten Sie keine Namen. Und legen Sie mir bitte keine in den Mund. Ich finde zum Beispiel, dass Mick Jagger und die Rolling Stones ihre Würde bewahrt haben. Dagegen hätten viele junge hippe Bands dieser Tage aus London oder New York nach einem ersten Album aufhören sollen." Eine Wiederbelebung seiner Band schloss Stipe weitgehend aus: "Absolut ausgeschlossen. Okay, man soll nie nie sagen, aber ich kann es mir wirklich nicht vorstellen. Wir sind drei stolze Stoiker, die einfach keine Lust mehr auf so ein Starleben haben. Und diese Abneigung dürfte eher zu- als abnehmen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.12.2011

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