Raiffeisen-Chef Stepic will harten Schuldenschnitt für Griechenland

Griechenland wird nach Einschätzung von Herbert Stepic, Vorstandschef der österreichischen Raiffeisen Bank International (RBI), um einen harten Schuldenschnitt nicht mehr herumkommen.

Wien (dts Nachrichtenagentur) - Auch ein freiwilliger Schuldenverzicht der Gläubiger reiche nicht aus, sagte der einflussreiche Banker dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe): "Ein Haircut von rund 50 Prozent könnte den Griechen den Spielraum geben, um Reformen umzusetzen, ohne sich zu Grunde sparen zu müssen." Ein Schuldenerlass ist für Stepic gelebte europäische Solidarität, die anderen Euro-Länder müssten jetzt helfen. "Mitgefangen, mitgehangen, kann ich dazu nur sagen", betonte der Raiffeisen-Chef.

Zugleich müsste der Euro-Rettungsfonds EFSF so stark mit Finanzkraft ausgestattet sein, "dass man innerhalb der Euro-Zone für den anderen einsteht". Für die stark in Osteuropa engagierte Raiffeisen Bank International ist aber nicht Griechenland, sondern Ungarn der größte Problemfall. Die Situation dort sei durchaus mit der in Griechenland vergleichbar.

"Die Ungarn haben über Jahre über ihre Verhältnisse gelebt, deshalb ist dieses Land in einer schwierigen Lage", sagte Stepic.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.10.2011

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