Ramsauer droht Fußballclubs mit Kostenbeteiligungen bei Bahn-Schäden durch Rowdies

Nach den jüngsten Ausschreitungen von Fußballfans auf Bahnhöfen und in Zügen hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) den Fußballvereinen gedroht, sie künftig an den Kosten für Schäden im Bahnverkehr zu beteiligen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Im Nachrichtenmagazin "Focus" forderte der Bundesverkehrsminister: "Die Fußballvereine stehen hier in der Mitverantwortung: Entweder sie bringen Ihre Randale-Fans zur Räson oder sie müssen für die Schäden mit aufkommen. Vereine, Fanclubs, Bahn und Polizei sollten gemeinsame Schritte für einen friedlicheren Fan-Reiseverkehr vereinbaren." Der Zerstörungswut auf Bahnhöfen und in Zügen müsse Einhalt geboten werden, so Ramsauer.

"Die Bahn darf nicht zum wehrlosen Objekt wütender Randalierer werden." Bundespolizei-Präsident Matthias Seeger zufolge ist die Einsatzbelastung der Bundespolizei im Fußball-Fanreiseverkehr nicht mehr akzeptabel. "Beleidigungen, tätliche Angriffe und der Missbrauch von Pyrotechnik nehmen überhand und binden unnötig viele Einsatzkräfte", sagte Seeger "Focus".

Er würde die Beamten gerne sinnvoller einsetzen. "Stattdessen müssen wir unbeteiligte Reisende, Bahnhöfe und Züge vor diesen Chaoten schützen." An jedem Fußball-Wochenende sind "Focus" zufolge 100.000 Fans in den Zügen unterwegs.

Die Bahn setzt pro Saison rund 1000 Fanzüge ein. Fast alle müssen nach einem Fan-Transport in die Generalreinigung oder zu Reparaturen in die Werkstätten. Allein 2011 beliefen sich die Sachbeschädigungen bei der Deutschen Bahn, die größtenteils durch Fußballfans verursacht werden, auf 29 Millionen Euro.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.05.2012

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