Ramsauer fordert europaweit einheitliche Asche-Grenzwerte

Die vorübergehenden Flughafenschließungen in Bremen, Hamburg und Berlin waren überflüssig.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das Prognosemodell hat die Aschewolke einfach zu weit im Süden vermutet", sagt Konradin Weber, Professor für Umweltmesstechnik an der Fachhochschule Düsseldorf gegenüber dem "Spiegel". Die Aschemengen, die sein Team mit einem Messflugzeug ermittelte, lagen um den Faktor zehn unter den Prognosen. Ergebnisse des Forschungszentrums Jülich bestätigen das.

"Dennoch waren die Schließungen richtig, weil man am letzten Mittwoch noch nicht wusste, wie weit das Modell danebenlag", so Weber. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer rechtfertigt das Vorgehen: "Jedes Risiko ist auszuschließen. Das heißt: Lieber eine Schließung zu viel, als eine zu wenig."

Nun wolle er sich für die europäische Harmonisierung der Grenzwerte einsetzen: "Bis heute ist Frankreich nicht bereit, sich dem Konsens anzuschließen, dass ab einer Verunreinigung von zwei Milligramm Vulkanasche in der Luft nicht mehr geflogen werden darf." Ramsauer will das ändern. Am 16. Juni möchte er das Thema beim Treffen der EU-Verkehrsminister in Luxemburg auf die Tagesordnung setzen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.05.2011

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