Ramsauer fordert strafferes Arbeitstempo auf Autobahn-Baustellen

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat ein strafferes Arbeitstempo auf den Autobahn-Baustellen von den Ländern gefordert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Länder sollen die Vorgaben des Bundes im Rahmen der Auftragsverwaltung noch konsequenter umzusetzen. Bei künftigen Ausschreibungen muss vor allem darauf geachtet werden, dass kurze Bauzeiten vertraglich festgelegt und auch umgesetzt werden", sagte Ramsauer dem Nachrichtenmagazin "Focus". Sein Ziel sei es, "die Dauer von Baustellen auf Autobahnen zu verkürzen und das Baustellenmanagement zu verbessern".

Um "Schlafbaustellen ausfindig zu machen", konnten Autofahrer auf der Internetseite seines Ministeriums seit 5. Oktober Probleme melden. "Focus" zufolge zeigten bis 25. November 1.144 Autofahrer offensichtliche Stillstände im Arbeitsgeschehen an. Baustellen im rot-grün regierten Nordrhein-Westfalen führten mit 454 Meldungen die Sünderliste an, obwohl das Land mit 2.200 Kilometern weniger Autobahnen hat als Bayern mit 2.500 Kilometern.

In Rheinland-Pfalz wurden 104 Bummeleien, in Bayern 94, Baden-Württemberg 85, Niedersachsen 73, Hessen 57 und Brandenburg 52 vermutet. Mehr als 900 von bislang 1.144 gemeldeten Bummel-Baustellen hatten die Autofahrer in diesen sieben Länder beobachtet. Deswegen verlange das Bundesverkehrsministerium von den Ländern vor allem bessere Bauvorbereitung, genauere Verträge und kürzere Zeitvorgaben.

Die Länder lieferten auf Nachfrage des Bundes laut "Focus" einen Katalog von Gründen und Ausreden, warum hier und da nicht gebaut wurde: So bräuchten frisch verlegte Fahrbahnen technisch bedingte Ruhezeiten zum Abkühlen und Aushärten. Oder es hieß, bei Bauarbeiten unter Brücken seien die Arbeiter schlecht sichtbar. Die Länderbehörden gaben aber auch Terminprobleme bei Baufirmen, schlechte zeitliche Abstimmung zwischen den Gewerken, Vertragsstreit wegen Baupfusch und schlechte Baustellenorganisation zu.

Die Beamten des Bundesverkehrsministeriums notierten in ihrer Fehleranalyse: Die festgestellten Missstände seien den Ländern bekannt und könnten "vielfach nicht umgehend abgestellt werden, da es sich um laufende Bauverträge handelt".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.11.2011

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