Ramsauer kritisiert Künasts Haltung zum Berliner Großflughafen

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat sich in die von der grünen Spitzenkandidatin Renate Künast neu entfachte Diskussion um den Großflughafen Berlin-Brandenburg eingeschaltet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit der "Bild-Zeitung" (Mittwochausgabe, Berlin-Brandenburg) warf der CSU-Politiker Künast vor, sie setze Arbeitsplätze aufs Spiel, wenn sie "für einen Provinzflughafen plädiert." Die Region brauche auch im Luftbereich eine konkurrenzfähige Infrastruktur. Ziel müsse deshalb "ein wirtschaftlich erfolgreicher Flughafen" sein, der allerdings nicht mehr sondern weniger Lärm bedeute.

Ramsauer äußerte sich in der "Bild-Zeitung" auch zum Streit über die künftigen Abflugrouten von Schönefeld und stellte das bisherige Konzept in Frage. Der Flughafen müsse "ernsthaft darüber nachdenken, ob und inwieweit gleichzeitige parallele Starts überhaupt notwendig sind." Wichtig sei, dass die Menschen so wenig wie möglich unter Fluglärm zu leiden hätten.

Zu der jetzt diskutierten Route über Potsdam betonte Ramsauer: "Entschieden ist noch nichts." Die Fluglärm-Kommission, in der alle Betroffenen säßen, müsse sich "auf gemeinsame Vorschläge einigen." Allerdings will Ramsauer an den ursprünglichen Geradeaus-Routen festhalten: "Die hat man den Menschen seit Jahren vermittelt. Darauf haben sich die Leute u.a. beim Kauf von Grundstücken und Häusern verlassen." Wenn man gleichzeitige Starts wolle, müssten die Maschinen nach dem Start in einem bestimmten Winkel abknicken.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.12.2010

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