Ramsauer macht Front gegen neues Bundestags-Besucherzentrum

Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) macht Front gegen das geplante neue Besucherzentrum des Bundestags.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Kosten des Projekts belaufen sich ersten Berechnungen seines Ressorts zufolge auf 200 Millionen Euro, berichtet der "Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Ramsauer glaubt, der Bau werde noch teurer und kalkuliert mit einer halben Milliarde Euro. "Da muss ich dann einfach sagen, das geht nicht", zitieren Teilnehmer den Minister aus einer internen Sitzung.

Das Besucherzentrum mit Restaurant, Filmräumen, Bundestag-Shop und Kinderbereich soll nach dem Willen der Baukommission des Ältestenrats das derzeitige Provisorium vor der Westseite des Parlaments ersetzen. Seit den Terrordrohungen vom Herbst 2010 findet die Sicherheitskontrolle nicht mehr im Reichstag, sondern in einem Containerdorf statt. Um die Sicht auf das Hohe Haus nicht zu stören, soll das Besucherzentrum, das bis zu 1.500 Menschen gleichzeitig Platz bieten soll, unter die Erde vor dem Reichstag verlegt werden.

Probleme gibt es allerdings nicht nur finanzieller Art: Bei einem Treffen mit Ramsauer am Mittwoch vor zwei Wochen legten Experten des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung eine Liste mit Risiken vor. Neben Grundwasserproblemen wird es unter der Wiese vor dem Parlament schlicht zu eng – dort verlaufen die Trasse der sogenannten Kanzler-U-Bahn und zahlreiche Versorgungsleitungen. Zudem müsste das fast 120 Jahre alte Reichstagsgebäude aufwendig abgestützt werden, um ein Absacken der Westfassade zu verhindern.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.09.2012

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