Rasmussen warnt Moskau vor Aufrüstung gegen Raketen-Schirm

Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat Russland erneut aufgefordert, sich am geplanten Raketenschutzschirm zu beteiligen.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview der "Bild"-Zeitung (Samstagausgabe) mahnte Rasmussen die Regierung in Moskau zugleich, nicht mit einer neuen Aufrüstung auf die Nato-Pläne zu reagieren. "Es wäre eine Verschwendung russischer Ressourcen, wenn das Land mit großem Aufwand in Offensiv-Fähigkeiten gegen einen künstlichen Feind investieren würde, der nicht existiert", sagte Rasmussen in dem "Bild"-Interview. Damit reagierte er auf Ankündigungen Russlands, die Verteidigungsausgaben in den nächsten Jahren zu verdoppeln.

Die Raketenabwehr richte sich nicht gegen Russland. "Die Nato ist kein Feind Russlands." Die Nato habe Russland eingeladen, sich am Raketenschutzschirm zu beteiligen, betonte Rasmussen.

"Wir könnten zum Beispiel Daten austauschen und damit unsere Bevölkerungen noch wirkungsvoller vor Angriffen mit Raketen schützen." Zur Drohung des russischen Generalstabschefs mit Erstschlägen gegen den Raketenschutz verwies Rasmussen auf den Nato-Russland-Rat. "Wir haben vor 15 Jahren eine Vereinbarung geschlossen, in der wir uns versichern, keine Gewalt gegeneinander anzuwenden. Und diese Vereinbarung zählt." In diesem Rahmen habe es "eine Menge Fortschritte" gegeben "wie beim gemeinsamen Kampf gegen Terror, Drogen und Piraten."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.05.2012

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