Ratlosigkeit bei G20-Gipfel: Keine Lösung für Syrien in Sicht

Auf dem G20-Gipfel im russischen Sankt Petersburg zeichnet sich bislang keine Annäherung im Umgang mit dem Syrien-Konflikt ab.

Sankt Petersburg (dts Nachrichtenagentur) - Westliche Staaten wie die USA oder Frankreich werben für eine militärische Strafaktion gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad, die UN-Veto-Mächte Russland und China lehnen einen solchen Schritt bislang strikt ab. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt zwar überraschend Zustimmung zu einem militärischen Eingreifen in Syrien signalisiert, Voraussetzung seien aber "überzeugende Beweise" dafür, dass das Assad-Regime hinter dem Giftgasangriff stehe. Die Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer kamen am Donnerstagabend zu einem Abendessen zusammen.

Dabei sollte auch über die Situation in Syrien diskutiert werden, obwohl das Thema eigentlich nicht auf der Tagesordnung des Gipfeltreffens steht. Bundeskanzlerin Angela Merkel warnte bereits vor Beginn des Gipfeltreffens vor zu hohen Erwartungen. Dass beim G20-Treffen über den Syrien-Konflikt gesprochen werde, sei aber zumindest eine Chance.

"Wer spricht, versucht sich auch zu verständigen", so Merkel. Großbritannien hat unterdessen nach Angaben von Premierminister David Cameron neue Beweise für einen Giftgasangriff in Syrien. Wie der Premier der BBC am Rande des G20-Gipfels in Sankt Petersburg sagte, hätten Wissenschaftler der Porton Down-Labore Proben aus Syrien untersucht.

Medienberichten zufolge fanden die Forscher an den Stichproben, darunter Stoffreste und Bodenproben, Spuren von Sarin-Gas. Nach Angaben des Büros des britischen Premierministers sollen die Erkenntnisse mit den Vereinten Nationen geteilt werden. Die UN hatte in Syrien bis zum vergangenen Wochenende eigene Inspekteure im Einsatz, die Spuren eines mutmaßlichen Giftgasangriffes finden sollten.

Dem syrischen Staatspräsidenten Baschar al-Assad wird vorgeworfen, verantwortlich für einen Giftgasangriff in Damaskus am 21. August zu sein, der mehr als 1.000 Menschen das Leben kostete, darunter auch über 400 Kinder.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.09.2013

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